Dienstag, 3. März 2015
vergessen verloren verkauft
Du sitzt auf der Straße
und frühstückst Abgase
hoffst dir schenkt der Tag
jemanden, der dich mag
oder nur kleine Almosen
aus den Taschen gebügelter Hosen.
Irgendwann kommt ein Mann
der dich nicht retten kann
und dir doch verspricht
es sei seine Absicht
dich in warme Decken zu hüllen
und deine Träume zu erfüllen.
Du bist noch so klein
vergessen, verloren, allein
ergreifst du diese Hand
die ein billiges Opfer fand
zwischen Tränen und Schmutz
leichte Beute, ohne Leben, ohne Schutz.
Irgendwo wachst du auf
als Ware, frei zum Verkauf
für die Herren und Damen
die dir längst dein Leben nahmen
weil sie sehen und wissen
dieses Kind wird niemand vermissen.
Du fragst dich noch wann
gibt der hässliche Mann
was er dir damals versprach
bevor er deine Seele zerbrach
dich verlockte, verkaufte, belog
und um deine letzten Träume betrog.
Irgendwann fragst du nicht mehr
denn dein Schmerz ist tot und leer
selbst wenn dich irgendwer findet
und all deine Wunden verbindet
ist da kaum mehr als ein Leib ohne Sein
verloren, missbraucht und allein.
Hier endet deine Geschichte
als Motiv für traurige Gedichte
die dir weder Hoffnung oder Leben
noch Nahrung oder Liebe geben
weil es nur Worte sind
flüchtig wie der Wind
der durch die schmutzigen Straßen weht
in denen dein Leben viel zu schnell vergeht.
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