Samstag, 24. Januar 2015

In den Straßen der Stadt

























In jeder Sekunde findet Verschwiegenes statt,
von dem wir kaum ein Flüstern vernehmen.
Es kriecht durch die Straßen der Stadt
wie geisterhafte Schemen
vor denen der Redliche flieht
denn die Not, die an jeder Ecke kniet
füttert die Angst sich zu infizieren
also lässt er sich dressieren
im Gleichschritt zu marschieren.

Es schleichen unerhörte Geschichten
durch die Straßen der Stadt
über die die Massen richten
die zu dick sind und zu satt
und in lautstarken Reden und Gedanken
mit großen Mäulern und Pranken
mit Sprüchen, Versen und Chören,
die Stille übertönen und zerstören
damit wir das Flüstern nicht mehr hören.

Leise Hoffnungen, die mehr den Tod
als das Leben streifen,
die in ihrer fernen Not
nach dürren Strohhalmen greifen,
hauchen schwache Atemstöße,
ungewollte Bilder ihrer hilflosen Blöße
auf unsere Mattscheiben
doch um die Massen auf die Straßen zu treiben
braucht es das rechte Maß
an Identität, Eintracht und Ablass,
gepaart mit Kontroversen, Kontrasten und Hass.

Der Karneval tönt laut,
wenn sich Teufel und Engel maskieren,
und einer dem anderen die Seelen klaut,
sie sich mit Fratzen brüskieren,
auf bunten Wagen miteinander tanzen
und hinterrücks mit Lanzen
blutig nieder stechen,
ganz ohne die Moral zu brechen,
Verbrechen ist nicht gleich Verbrechen.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Menschen/ge/wesen

Der Mensch ist zu sehr Mensch, um menschlich zu sein,
in dem Sinne, dass menschlich als Synonym für Achtsamkeit, Respekt und Liebe gilt;
er ist gemein, brutal, achtlos, hässlich und hasserfüllt;
er rechnet, kalkuliert, plant und züchtet Tatsachen, die seinesgleichen dahin leitet Taten zu gebären, die noch den letzten Rest an Hoffnung, Mitgefühl, Nächstenliebe ausrotten...
Menschlichkeit stirbt in einem Trümmerfeld zerworfener Hoffnungen und Träume;
Leichen pflastern den Weg in eine Welt, in der Menschen ihrem Nächsten das nicht gönnen, was sie sich selbst erhoffen und erwarten - Toleranz, Respekt, Menschlichkeit.