Im Dunkel der Hafenschenke
sitzt einsam auf einem der Bänke
ein Seemann mit grauem Bart
heimatlos, war stets nur auf Fahrt.
Nach Tagen und Jahren auf See,
kaum noch Taler im Portmonee
verlangt des Matrosen Seele
gleich seiner trockenen Kehle
nach einem gefüllten Glas,
das ihn stürzt ins kühle Nass.
Es schmeckt so unendlich gut
wenn diese schäumende Flut
in durstige Adern rauscht
und Alltag gegen Träume tauscht.
Der Seemann sucht irgendwo Halt
denn die Träume sind schon zu alt
den Anker hat er längst verloren
hat zu viele Träume tot geboren.
Wenn Ebbe dem Rausche nun weicht
werden rasch seine Lasten leicht.
Er lacht und bleibt doch ganz allein,
wenn all der schwere dunkle Wein,
in seinen müden Körper fließt
dort totgeglaubte Blüten gießt.
Er lacht sich trunken eine Welt
die ihm die düstere Nacht erhellt.
Doch ist es nur für kurze Zeit,
dass ihn der Rausch vom Tag befreit.
Sind wir nicht oft dem Seemann gleich,
an Lasten und an Freuden reich?!
Wir fahren täglich übers Meer
und tun uns doch am Segeln schwer…
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