Montag, 21. September 2015

Jugendschutz?!?


Was erzähle ich meinem Kind, wenn es Avengers schauen will, und nicht die Sendung mit der Maus; wenn es argumentiert, dass Kika nur unrealistischen Babykram sendet und stattdessen als Ironman und Konsorten gegen (oder für) die ultimative Coolness der Bösewichte (die immer die cooleren Waffen hat) kämpfen will?
Gewalt, Krieg, Waffen, Gut kämpft gegen Böse, Helden gegen Schurken... PC-Spiele, Filme, Medien mit brisantem Inhalt unterliegen dem Jugendschutzgesetz und Altersbeschränkungen. Und die Realität? Gibt es einen Schutz vor der Wirklichkeit?
Überall sind Gewalt, Krieg, Gut, Böse Realität.
Ich versuche mein Kind zu schützen. Ich suche verzweifelt nach Argumenten, das Leben zu lieben... Familie, Blümchen pflücken, Waldspaziergänge, wir gehen ins Museum. Und was finden wir dort? In der Geschichte der Menschheit?...
Letztendlich landen wir genau dort, wovor wir flohen... bei Waffen, toten Tieren und Menschen, tragischen Geschichten von Reichtum und Armut - in einer Realität, die aus Gewalt, Krieg, Kampf besteht...
Wie kann ich meinem Kind eine Vision einer besseren Welt vermitteln, an die ich selbst nicht glauben kann? Weil die Welt, die Menschen tatsächlich leider unbarmherzig gewalttätig und unmenschlich sind; weil ein ewiger Kampf zwischen scheinbar Gutem und scheinbar Bösem herrscht, und weil die Realität noch schlimmer ist als jedes Spiel.
Ich erzähle meinem Kind trotzdem weiterhin irgendwie von Blümchen und Liebe und der Vision einer glücklichen Welt; und versuche mit ihm zu verstehen, warum jeden Tag Schüsse und Tragödien die Welt auseinander reißen...
Vielleicht finden wir so irgendwann einen Weg, die blutenden Risse zu flicken, und die Schurken zu besiegen...

Die Welt ist nicht schön. Sie ist nicht glücklich.
Aber wir können Glück erschaffen und dieses Gefühl hegen und pflegen und unseren Kindern die Kraft geben, an eine Macht zu glauben, die so cool und stark ist eine „bessere“ Welt zu gestalten.

Montag, 14. September 2015

Der Schmied





















In den dunklen Kammern unserer Seele
wohnt ein Schmied.
Er nährt ein Feuer, singt aus voller Kehle
ein innbrünstig‘ Lied
von all den finsteren Dingen,
die nur selten ans Lichte dringen.

Er schmiedet der Wahrheit Schwert
mit Feuer und mit Eis;
eine Klinge, deren Schärfe uns lehrt
dass selbst der Weise nicht weiß
ob die Hand, die sie führt
auch jemals Wahrhaftiges berührt
oder ob sie den, der sie trägt
mit der Last der Erkenntnis erschlägt.